Ein Hausboot als Kapitalanlage kaufen

März 2023

Lohnt sich ein Hausboot als Kapitalanlage? Welcher Hausboot-Typ sollte es sein? Und was sollten zukünftige Hausbootbesitzer bei der Anschaffung alles bedenken? Eine junge Familie berichtet über ihre Erfahrungen bei der Planung, beim Bau, Kauf und der Vermietung ihres eigenen Hausbootes. Sie hat sich den schwimmenden Urlaubstraum nach ihren eigenen Vorstellungen in einer Werft in Handarbeit herstellen lassen - und kann Tipps geben, worauf zukünftige Hausbootbesitzer und Vermieter von Hausbooten achten sollten.

  1. Warum ein Hausboot als Kapitalanlage kaufen
  2. Welches Hausboot ist das richtige für mich
  3. Worauf Sie beim Kauf eines Hausbootes achten sollten
  4. Tipps für die Vermietung von Hausbooten

Ariane Focke und Marco Schleicher sind Hausbootbesitzer. Sie leben mit ihrer kleinen Tochter in Mühlheim in Hessen, sind im wahren Leben Journalisten und haben sich ihren Traum von einem Leben auf dem Wasser erfüllt. Zumindest zeitweise. Nämlich immer dann, wenn die Drei ins Auto steigen und an die Schlei in Schlesweig-Holstein fahren. Dort im Hafen der Stadt Schleswig liegt ihr Hausboot. Es heißt MOIN MADITA. Madita bedeutet „Kleine Perle“, das fanden Ariane und Marco sehr passend für ihren Hausbootschatz. Die MOIN MADITA ist nicht ihr erstes Hausboot, sondern ihr zweites Projekt. Die Beiden haben also schon jede Menge Erfahrungen mit Hausbooten sammeln können.

Tipp: Hausboot MOIN MADITA mieten

Warum ein Hausboot als Kapitalanlage?

Wie sind Ariane und Marco überhaupt auf die Idee gekommen, sich ein eigenes Hausboot zulegen zu wollen? „Ich fand den Gedanken ehrlich gesagt erst einmal ziehmlich abstrus“, sagt Marco. Eine Freundin hätte ihn auf die Idee gebracht. Sie wollte sich ein Hausboot als Kapitalanlage und Investment kaufen und suchte nach einer Begleitung für einen Messebesuch. Die Modelle, Möglichkeiten und die Aussicht, direkt am Wasser ein Urlaubsdomizil zu besitzen, ließen auch Ariane und Marco nicht mehr los. Über die Investition in eine Ferienimmobilie hatten sie schon öfter nachgedacht. Mit einem Hausboot war der Traum auf einmal ganz nah.

Hausboote können als Kapitalanlage dienen
Hausboote können als Kapitalanlage dienen

„Wir mögen das Wasser und im Herzen tragen wir die Liebe zu Norddeutschland“, sagt Ariane. Ein Hausboot verbindet also perfekt gleich mehrere Dinge, die ihnen wichtig sind: eine Kapitalanlage, eine einzigartige Urlaubsunterkunft, eine wunderschönen Lage und die Vorsorge für das Alter. „Hausboote benötigen kein Grundstück, gelten also nicht als Immobilien und können dementsprechend schneller abgeschrieben werden“, erklärt Marco. Außerdem stimmt die Rendite bei der Vermietung. Bei aller Berechnung war den Beiden allerdings sehr wichtig, dass sie selbst bestimmen können, wie ihr Hausboot genau aussieht und wer auf dem Boot seinen Urlaub verbringt. „Wir sind mindestens einmal im Monat selbst an Bord und überprüfen alles.“

Lesetipp: Hausboote und schwimmende Häuser - eine architektonische Herausforderung

Welches Hausboot ist das richtige für mich

Welches Hausboot soll es sein? Es gibt zahlreiche Typen von schwimmenden Ferienhäusern und fast genauso viele Anbieter, die sie herstellen. Ariane und Marco wollten jedoch kein Boot von der Stange. Sie entschieden sich nach reiflichen Überlegungen und Erfahrungen für ein ganz individuelles Hausboot. Sie wollten selbst entscheiden, wie die Räume angeordnet sind, wollten die Materialien vorher in der Hand haben und spüren, was sie sich bauen lassen. Nach einer Recherche stießen die Beiden auf die Kiebitzberg-Werft in Havelberg. Dort, im Norden von Sachsen-Anhalt, können sich zukünftige Eigner nach den eigenen Wünschen und Vorstellungen ein Hausboot in der Manufaktur bauen lassen.

Generell sollten sich Eigentümer von Floatings vor dem Kauf zahlreiche Fragen stellen. Wie groß soll das zukünftige Hausboot werden? Ist es für zwei Personen geeignet oder gar für sechs? Wo genau soll das Boot später liegen? Wie sind die Bedingungen des Liegeplatzes? Soll das Boot einen Steuerstand und Motor bekommen, um mobil zu sein oder soll es ohne auskommen und immer in einem Hafen liegen? Kann das schwimmende Ferienhaus an Medien wie Wasser, Abwasser und Strom angeschlossen werden oder soll es autark betrieben werden? Ist die Einrichtung praktisch und modern für eine spätere Vermietung? Alle diese Fragen ließen sich auch Ariane und Marco durch den Kopf gehen.

Die Planung beim Hausbootkauf ist wichtig
Die Planung beim Hausbootkauf ist wichtig

Lesetipp: Was ist der Unterschied zwichen Hausbooten und schwimmenden Häusern?

Worauf Sie beim Kauf eines Hausbootes achten sollten

Wer billig kauft, kauft zweimal. Dies gilt auch bei der Anschaffung eines Hausbootes. Darum auch hier der Tipp: Wer mit dem Gedanken spielt, sich ein Hausboot kaufen zu wollen, sollte umfangreiche Informationen einholen, Erfahrungen mit Besitzern austauschen und lieber eine Nacht länger drüber schlafen. Die zukünftigen Hausboot-Vermieter Ariane und Marco haben genau das getan und achteten bereits bei der Planung auf viele Details. Zum Beispiel war ihnen wichtig, dass der schwimmende Unterteil des Bootes aus solidem Aluminium gefertigt wird. Das ist haltbarer als Kunststoff.

Außerdem planten die beiden zukünftigen Vermieter einen großen Aufenthaltsraum mit Wohnküche. Dadurch wurden die Schlafräume zwar etwas kleiner. „Aber schließlich hält man sich im Urlaub mehr im Wohnbereich auf“, sagt Marco und denkt schon an die Feriengäste, die bald auf ihrem schwimmenden Haus wohnen werden. Ihnen war auch eine große Sonnenterrasse auf dem Dach sowie zwei kleine Terrassen an Heck und Bug des Bootes wichtig. Neben der Verarbeitung der Materialien legten die Bauherren großen Wert auf die Nutzerfreundlichkeit, um bei Bedarf reparieren zu können. Kommt man später auch gut an alle Kabel sowie an die Tanks für Wasser und Abwasser heran?

Hier wird ein neues Hausboot geplant
Hier wird ein neues Hausboot geplant

Tipps für die Vermietung von Hausbooten

Wer ein Hausboot besitzt, kann es selber nutzen oder vermieten. Es gelten natürlich die normalen Bedingungen bei der Vermietung von Ferienunterkünften. Doch worauf sollten speziell Vermieter von Hausbooten bei der zeitweisen Überlassung ihres schwimmenden Ferienhauses alles achten?

Einige Tipps zur Hausbootvermietung:

  • Kären Sie mit dem Hafen, ob eine Vermietung möglich ist, wer die Urlauber empfangen könnte und ob sich das Hafenpersonal um die Bettenwechsel (Reinigung, Frischwasserauffüllung, Fäkalienentsorgung, kleine Reparaturarbeiten) kümmern könnte.
  • Bewerben Sie Ihr Hausboot auf einer eigenen Webseite und auf geeigneten Portalen, wie zum Beispiel „Ferien am Wasser“.
  • Machen Sie die Gäste darauf aufmerksam, dass es aufgrund der Wasserlage für Kinder, die nicht schwimmen können, gefährlich werden kann.
  • Hausboote können auf den Wellen schwanken und es kann auf dem Wasser mehr Wind wehen, als an Land.
  • Beachten Sie bei der Preiskalkulation, dass ein Hausboot viel Pflege benötigt, unter anderem muss der Unterwasserboden-Schutz öfter einmal ereuert werden.
  • Denken Sie daran, dass auch die Einnahmen aus der Vermietung eines Hausbootes versteuert werden müssen.
  • Hausboote sind keine Immobilien, die Anschaffungskosten können meistens besser abgeschrieben werden, als bei Häusern. Holen Sie dazu allerdings einen Rat von einem Steuerberater ein.

Und zum Schluss: Wenn Sie einige Dinge vorher bedenken, werden Sie an Ihrem Hausboot und den Urlaubsgästen viel Freude haben. AHOI!

Tipp: Bei uns können Sie zahlreiche Hausboote und schwimmende Häuser für Ihren Urlaub mieten

Text: Björn Menzel, Fotos: MOIN MADITA & Björn Menzel

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