Erfahrungsbericht: Besonders Übernachten im Iglu aus Holz
Juli 2024
Wie ist es, in einem Iglu aus Holz zu übernachten? Wir wollten es genau wissen. In Tangermünde an der Elbe hat im Mai das neue IGLU CAMP eröffnet. Das ist der richtige Ort für unseren Test. Die Iglus stehen nur wenige Schritte vom Hafen, der Elbe und der imposanten Altstadt entfernt. Wir machten uns auf den Weg - mit wenig Gepäck, dafür mit jeder Menge Vorfreude und Spannung. Denn wir hatten schon viel von den coolen Holziglus gehört und gelesen. Aber wie fühlt sich eine Nacht im IGLU CAMP an: Ist es eher Glamping, schlafen im Tiny House oder wohnen wie die Hobbits? Hier liest du unseren Erfahrungsbericht.
Bevor wir in das Iglu aus Holz einziehen, müssen wir erst einmal die wichtigsten Fragen klären:
Was ist ein Holziglu?
Iglus kennen wir eigentlich als Schneehütte der Eskimos. Sie bestehen aus Eis. Die Iglus aus Holz stammen aus Estland und sind ihnen nachempfunden. Sie haben eine ähnliche Form wie ihre kalten Vorbilder aus Grönland. Viel mehr Ähnlichkeiten gibt es allerdings nicht. Iglus in Holzbauweise bestehen komplett aus Holz und sind gut gegen Wärme und Kälte isoliert. Die Außenhülle ist aus naturbelassenen Holzschindeln. Außerdem besitzen die Iglus Fenster und eine Eingangstür - wie ein richtiges Haus. Innen haben sie jede Menge Komfort zu bieten: Strom für Kühlschrank, Fernseher und Licht, Wasser und Abwasser für Küche und Bad, gemütliche Möbel und Betten. Eigentlich alles, wie in einem richtigen Ferienhaus.
Wo kann ich ein Iglu zum Übernachten mieten?
Wir haben unsere Testnacht im neuen IGLU CAMP Tangermünde an der Elbe verbracht. Du kannst dort einzelne Iglus für eine oder mehrere Nächte online mieten. Es gibt jedoch noch weitere IGLU CAMPS in ganz Deutschland direkt am Wasser, die wir dir für eine Auszeit empfehlen:
- IGLU CAMP Königsberg an der Lauter
- Auf dem See - IGLU CAMP Templin
- IGLU CAMP Heidewald im Münsterland
- Schwimmendes Iglu auf dem Mühlensee
- IGLU CAMP Triolago an der Mosel
- Urlaub an der Lahn - IGLU CAMP Fachbach
- Auszeit im IGLU CAMP Eider
Unser Erfahrungsbericht: Eine Nacht im Iglu aus Holz schlafen
Als wir im neuen IGLU CAMP in Tangermünde ankommen, fühlen wir uns wie die Hobbits. Vor uns stehen elf Iglus auf einem Areal gleich neben dem Wohnmobilstellplatz. Sind wir zu groß, sind sie zu klein? Das ist unser erster Gedanke. Doch der verfliegt sehr schnell als wir unser „Iglu für eine Nacht“ betreten. Wow. Das ist idyllisch und mega gemütlich hier. Vor dem Iglu haben wir eine Terrasse mit Sonnensegel und zwei Liegen. Unser Blick geht weit Richtung Elbwiesen in die grüne Natur. Innen ist es hell und modern eingerichtet. Das Highlight ist das riesige halbrunde Panoramafenster. Es lässt den Innenraum groß wirken und bringt jede Menge Licht.
→ Tipp: Hier kannst du dir das Iglu im kleinen Video-Rundgang anschauen
Wer Tiny Houses kennt, weiß um den Umgang mit Platz in solchen kleinen Häusern. Aber Platz ist ausreichend da. Es gibt einen kleinen Eingangsbereich mit Flur zum Bad und Schlafzimmer. Außerdem hat das Iglu eine Küchenzeile, eine Essecke und den Wohnbereich mit zwei Loungesesseln am Panoramafenster. Das Gepäck können wir unter den Betten verstauen. Handtücher und Bettzeug sind vorhanden wie in einem Hotel. Dabei ist die Unterkunft mehr als das. Denn hier kannst du richtig kochen (auf zwei Herdplatten), hast einen Kühlschrank, Geschirr, Kaffeemaschiene, Toster und Wasserkocher.
Hafenflair, Altstadt und Blick über die Elbauen
Wir schnappen uns aber die Auflagen und genießen die Sonnenstrahlen auf den Liegen auf der Terrasse. Denn zum Essen wollen wir in die Altstadt von Tangermünde. Diese ist schnell und einfach fußläufig über das Hafengelände zu erreichen. In der Altstadt wissen wir gar nicht, was wir zuerst fotografieren sollen. Die Stadttore aus Backstein, das imposante Rathaus, die wunderschön sanierten Fachwerkhäuser, die engen Gassen oder riesigen Kirchtürme. Rundherum steht eine viele Meter hohe Backsteinmauer und oben drauf trohnt das Schloss von Tangermünde. Das ist jetzt ein Hotel und Restaurant. Hier genießen wir unser Abendessen - und den einmaligen Blick über die Elbe und die Elbauen. Du merkst es: Tangermünde ist eine Reise wert.
Zurück in unserem Iglu sind wir gespannt auf die Nacht. Die niedliche Lichterkette auf der Terrasse leuchtet. Bad und Dusche sind kompfortabel (wenn man das Bad alleine nutzt) und vom Bett aus haben wir einen schönen Blick ins Grüne. Es riecht nicht nur alles neu - sondern nach frischem Holz. Die Matratzen sind gemütlich, Platz ist ausreichend vorhanden. Sogar an ein Detail ist gedacht, auf das wir immer achten: Die Fenster sind komplett zu verdunkeln. Allerdings besitzen sie keine Mückenschutzgitter. Für uns kein Problem. Aber sollte einmal wieder Mückenalarm sein, wären sie wünschenswert. Denn gerade im Sommer bleibt das Fenster in so kleinen Räumen meist zum Lüften offen.
→ Tipp: Urlaub in einem schwimmenden Iglu
Fazit beim Frühstück im Hafen
Wer, so wie wir, nichts zum Frühstücken dabei hat, kann in das Café am Hafen gehen. Ein QR-Code im Iglu verrät uns schon das Menü. Ab 8 Uhr hat es geöffnet. Hier trinken wir unseren Kaffe und ziehen ein Fazit: Das Iglu ist größer als gedacht und mega gemütlich. Es bietet aufgrund seiner umfangreichen Ausstattung und dem Komfort mehr als Camping. Wer naturnah und mal etwas anders übernachten möchte, dem legen wir eine Auszeit im IGLU CAMP ans Herz. Kurzum: Das Holziglu ist ein Tiny House mit Hobbitgefühl für Fortgeschrittene, quasi Glamping auf ganz hohem Niveau. Wir wünschen euch viel Spaß beim Ausprobieren!
Text und Fotos: Björn Menzel
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