Geheimtipp in Italien – die südliche Latiumküste

März 2019

Sabine Beck lebt seit vielen Jahren in Italien und nimmt uns mit auf eine Reise in ihre ganz persönliche Lieblingsregion. Sie führt uns an ein traumhaftes Urlaubsziel, an die italienische Westküste unweit der Hauptstadt.

Die südliche Latiumküste in Italien ist im Ausland noch weitgehend ein Geheimtipp, weil sie etwas abseits von der A1 liegt, die Rom mit Neapel verbindet. Aber auch, weil es im Juli und August die bevorzugte Ferienküste der römischen Oberschicht ist, wo viele ihre Sommerhäuser und Beachvillen haben und sich dann Film- und Fernsehstars treffen und deshalb diese Küste lieber für sich haben wollen.

Ich wohne nun seit etwa 30 Jahren mit meiner deutsch-italienischen Familie hier und genieße die bequeme Nähe zu Rom und die üppige Naturlandschaft des Circeo Nationalparks mit den einzigartigen mehr als 20 Kilometer langen und feinsandigen Dünenstränden, den vier Lagunenseen und dem 541 Meter hohen grünen Circeo Massiv und Felsenkap mit seiner immergrünen und sehr abwechslungsreichen Mittelmeervegetation, sowie den pontinischen Inseln, die bei Tauchern und Schnorchlern sehr beliebt sind.

Die Küste lockt mit einem milden Klima

Wir haben durch die südliche Lage, aber auch durch die 1600 Meter hohen Monti Lepini Berge im Hinterland eine windgeschützte Position. Deshalb besteht auch in den Wintermonaten ein sehr sonniges und mildes Klima, denn die Nordwinde, die manchmal bis Rom wehen und vor allem die Adriaküste bis hinunter nach Apulien direkt treffen, kommen hier gar nicht über die Berge.

Und deshalb empfehle ich vor allem gerne die angenehmen Monate April, Mai und Juni sowie September, Oktober, November und Dezember. Denn dann kann man hier alle möglichen Outdoor-Sportarten betreiben und außer Wandern, Biken, Schwimmen, Schnorcheln, Tauchen, Segeln, Surfen, auch Rudern und Kajakfahren, Klettern und Paragliden.

Im Hochsommer hingegen ist es hier unbändig heiß und schwül und eigentlich nicht so sehr zu empfehlen (für uns Nordlichter). Da bleibe dann auch ich bis abends im Haus mit Klimaanlage und fahre erst nach 18 Uhr noch an den Strand, bis zum Sonnenuntergang direkt im Meer.

Zahlreiche Freizeitangebote in der Natur

Wanderer und Fahrradfahrer kommen auf ihre Kosten auf dem antiken Pilgerweg Via Francigena, in der Ebene, entlang den herrlichen Stränden oder auf dem Kap am Meer sowie im bergigen Hinterland, und immer mit einzigartigen Panoramaausblicken auf das Mittelmeer und auf die Inseln.

Auch Klettern ist angesagt an den hohen Felsen des Kaps und der Küste, auf der Sonnenseite hoch über dem Meer und total windgeschützt. Paraglider lieben die besondere Thermik im Hinterland und starten von der 540 Meter hohen Hochebene bei Norma mit einem grandiosen Panoramablick über die pontinische Ebene und direkt von den archäologischen Ausgrabungen des antiken Norbas, einem ganz besonderen und hochinteressanten Startplatz.

Ruderer und Kajakfahrer haben den sieben Kilometer langen, meist windgeschützten Lago di Paola See, der bei Sabaudia gleich hinter den hohen Dünen liegt, als optimale Trainingsstrecke für ihr Wintertraining entdeckt.

Einsame Strände und schwimmen bis November

Schnorcheln um die Felsenküste des Circeo Kaps oder bei den der Küste vorgelagerten Inseln ist bis spät in den Oktober und bis November ein Traum. Man trifft dann auf viele große Fischschwärme. Das Mittelmeer bietet bis Oktober und oft sogar bis Mitte November eine angenehme Wassertemperatur von ca. 22-23 Grad Celsius und ich schwimme eigentlich jedes Jahr bis etwa Mitte November im glasklaren Wasser an unseren „einsamen Robinson-Crusoe-Stränden“.

Motorradfahren ist auch im milden Winterklima angesagt und es gibt viele tolle Tagestouren: Entweder durch die Berge, über etwa 900 Meter hohe Panoramapunkte und dann von oben hinunter ans Mittelmeer. Oder entlang der wunderschönen Küste bis zum Golf von Gaeta und Formia. Wir selbst sind jedes Wochenende unterwegs und genießen diese herrliche und abwechslungsreiche Küste per Motorrad.

Anreise am besten über Rom

Man kann nach Rom fliegen (München-Rom mit Vueling und Lufthansa - oder von weiter nördlich mit Ryanair) und mietet sich dann ein Auto, um mobil zu sein. Oder man reist mit dem eigenem Auto an, über Rom und von dort mit der zweispurigen SS 148, auch Via Pontina genannt, die einen an die Küste unterhalb von Latina bringt. Oder man fährt auf der A1 bis Frosinone weiter und kommt dann direkt nach Terracina und nach San Felice oder Sabaudia.

Mit der stündlichen Zugverbindung im Hinterland kommt man bequem bis ins Stadtzentrum von Rom (ca. 50 Minuten) oder Neapel (ca. 1,5 Stunden) und kann somit die Latiumküste auch als Ausgangspunkt für Rombesichtigungen wählen - mit der Option, nach einem anstrengenden Sightseeing, den nächsten Tag am Meer und in der Natur zu entspannen.

Ferienhaus-Cottage zum Mieten

Das Natursteincottage ist ein Ferienhaus auf einem großen wildromantischen Wald-Seegrundstück in Sabaudia (in Fußnähe zum Ortszentrum). Es gehört römischen Freunden von uns und ich biete es in Deutschland zum Vermieten an, zusammen mit meinen ganz persönlichen Insider-Tipps.

Das Cottage liegt etwas abseits vom Haupthaus, in dem die Besitzer wohnen, inmitten von wunderbaren alten Korkeichenbäumen und hat drei Terrassenebenen drum herum. Es gibt einen langen Wohnbereich mit hohem Dach und zwei großen Fensterfronten ins Grüne und zum See hin. Dort ist ein gemütlicher Wohnbereich mit Sitzgarnitur, dazwischen ein Sofa vor dem Kamin und auf der anderen Seite eine offene und typisch italienische Küche, mit Esstisch direkt am großen Fenster.

Im hinteren Bereich befinden sich ein Schlafzimmer mit Doppelbett und internem Bad mit Wannendusche, ein zweites Badezimmer mit Wannendusche und Waschmaschine sowie ein weiteres Schlafzimmer mit Doppelbett, sodass es bequem für eine Familie mit Kindern oder auch für zwei Paare wäre. Die Einrichtung ist nicht neu, aber alles ist ansprechend und liebevoll und mit besonderem Geschmack dekoriert, sodass es meist Künstlern besonders gut gefällt.

Ein See gleich vor der Haustür

Zum See kommt man von der Terrasse aus über einen kurzen Weg, etwa 20 bis 30 Meter. Dort gibt es verschiedene romantische Sitzecken entlang den sonnigen Holzstegen sowie eine wunderbare offene Landhausküche direkt am Wasser, wo die Besitzer meist einmal zum gemeinsamen Kochen und Essen einladen, oder wo man auch die italienische Küche bei einem Kurs kennenlernen kann.

Und wer gerne Kajak fährt, kann direkt am Steg mit einer Rundfahrt auf dem von einer üppigen Natur umgebenen See oder mit einem gezielten Sporttraining beginnen, direkt vor der eigenen Haustüre. Und das ist vor allem auch in den Wintermonaten möglich - man glaubt es kaum, aber man kann in der Mittagspause sogar oft in der warmen Sonne am Wasser essen, ein Hit…

Text: Sabine Beck

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