Segeln auf der Ostsee – Erfahrungsbericht

Juli 2018

Endlich ist es soweit. Das Segelwochenende auf der Ostsee steht bevor. Bestes Wetter im Mai, der Wind bei Stärke zwei und das Wasser leicht wellig. Na dann: Leinen los, Segel gesetzt und ab auf das Meer. Doch Halt. So einfach ist das nicht. Das Segeln beginnt mit einer guten Vorbereitung. Schon lange vor dem ersten Törn auf dem Wasser kümmern sich der Skipper und seine Crew um das Segelabenteuer. „Ferien am Wasser“ hat es miterlebt.

Wir wollen mit einem Kielboot in See stechen. Die weiße Yacht hört auf den Namen „Baltic Bee“ und ist 20 Fuß lang. Sie liegt im Hafen vor Hohe Düne bei Warnemünde. Zu jeder Saison wird das schöne Gefährt mit dem Kran zu Wasser gelassen. Die Seile, Wanten, Segel und Rollen werden überprüft – und ihre Holzteile erhalten einen frischen Anstrich. Auch der kleine Motor muss jährlich gewartet werden. Er ist wichtig, etwa um bei Wellengang sicher die Hafeneinfahrt ansteuern zu können.

Übernachtung in der Ferienwohnung Strandgut

Wer auf der Ostsee von Warnemünde aus mehrere Tagestörns plant, kann an Land übernachten. An der Küste gibt es dafür sehr viele Möglichkeiten. Wir haben uns für die Ferienwohnungen Strandgut in Hohe Düne entschieden. Die Unterkunft liegt nur 300 Meter neben dem Hafen direkt an der Ostsee. Man kann morgens ganz entspannt nach dem Frühstück zu Fuß am Strand entlang zum Segelboot gehen. Nur ein paar Schritte weiter befindet sich das berühmte Ostseebad Warnemünde mit zahlreichen Restaurants und Kneipen. Mit Rostock ist die nächste Großstadt nicht weit.

Wer auf See fahren möchte, und sei es nur für einen Tag, sollte entsprechende Kleidung dabei haben. Auf dem Wasser weht eigentlich fast immer Wind. Der ist oft kühler als an Land. Darum empfehlen sich eine winddichte Jacke sowie warme Sachen zum Unterziehen. Gegen die Sonne sollte Sonnencreme mit ausreichendem Lichtschutzfaktor aufgetragen und ein Cap aufgesetzt werden. Außerdem ist das Tragen eines Halstuches ratsam. Wichtig sind rutschfeste Schuhe, am besten solche, die eine abriebfeste Sole haben und keine schwarzen Streifen auf dem Boot hinterlassen. Außerdem gibt es spezielle Handschuhe zum Segeln. Die garantieren einen guten Griff der Leinen.

Nur Wasser, Wind und Wellen

In das Gepäck eines Seglers gehören außerdem ausreichend Getränke und Essen. Der Tank des Motors muss gefüllt werden – falls Flaute herrscht ist er ein unentbehrlicher Begleiter. Der Skipper sollte unbedingt darauf achten, dass Werkzeug sowie Ersatzteile für kleinere Havarien an Bord sind. Beim Segeln geht erfahrungsgemäß immer irgendetwas kaputt. Da ist es besser, mit neuen kleinen Schräubchen oder Schäkeln darauf eingestellt zu sein. Jetzt können wir aber wirklich ablegen.

Der kleine Motor schiebt uns durch den Hafen, vorbei an anderen Seglern, an kleinen Schaluppen und kräftigen Motorbooten. Gleich hinter der Hafenausfahrt setzen wir erst das Hauptsegel und dann das Vorsegel. Wir haben Sonne, Windstärke zwei und leichten Wellengang mit einem halben Meter hohen Wellen. Unser Segelboot nimmt Fahrt auf, mit maximal drei Knoten gleiten wir leise durch das Wasser. Nur das Segel knattert manchmal leicht im Wind und die Wellen klatschen gegen den Bug.

Ruhe und frische Seeluft machen Segeln einmalig

Es sind die Ruhe auf dem Wasser, das leichte Schaukeln und die frische Seeluft, die das Segeln so einmalig machen. Wir nehmen erst Kurs raus auf das Meer und dann auf Markgrafenheide, parallel zum Strand von Hohe-Düne. Vor, hinter und neben uns segeln ebenfalls einige Skipper mit ihren Yachten. Viele sind deutlich größer als unser Kielboot und daher auch schneller als wir unterwegs. Der Wind kommt von Nordost, sodass wir etwa alle 10 bis 15 Minuten kreuzen müssen.

Bei der Rückfahrt sieht das dann anders aus. Mit nur wenigen Schlägen können wir, hinein in den Sonnenuntergang, die Strecke zurücksegeln. Kurz bevor der Wind abflaut, wie so oft in den Abendstunden, erreichen wir den Yachthafen. Dort angekommen machen wir die „Baltic Bee“ fest und lassen unseren besonderen Tag auf dem Wasser bei einem Getränk Revue passieren.

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Text: Björn Menzel

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