Kanu selber bauen – Boot-Workshop auf Usedom

Dezember 2018

Auf zwei Böcken liegen jede Menge ausgesägter einzelner Holzteile. Daraus soll einmal ein Boot entstehen. In der Werkstatt von Ursula Latus in Peenemünde auf der Insel Usedom können Gäste einen ganz besonderen Urlaub am Wasser verbringen. In einem Boot-Workshop lernen sie nicht nur etwas von der Bootsbaukunst mit Holz. Sie können sich innerhalb von nur einer Woche sogar ihr eigenes Boot bauen. „Ferien am Wasser“ stellt die Idee vor.

Alles begann im Jahr 2006. Damals eröffnete Ursula Latus ihre eigene Bootswerft auf der Insel. Die heute 55-jährige Frau hatte zuvor in Berlin eine Ausbildung zur Bootsbauerin absolviert, später machte sie noch ihren Meister. Dann zog es sie nach Usedom. Erst nach Wolgast und schließlich bot sich die Möglichkeit, direkt am Peenmünder Hafen ein Gelände mit einer rund 300 qm großen Werkstatthalle zu übernehmen. Das Areal ist wie geschaffen für den Bau und die Reparatur von Holzbooten – und für ihre Idee der Boot-Workshops.

Kajak, Kanadier, SUP und Optimist selber bauen

Ursula Latus bietet - egal ob für einen Laien oder einen Profihandwerker - an, sein Boot selber bauen zu können. „Meine Kunden können sich dazu einen Typ aussuchen“, erzählt die Bootsbauerin. Möglich sei der Bau von Kajaks für ein oder zwei Personen, ebenso Kanadier sowie Optimisten zum Segeln. Seit Neustem ist auch der Bau von Stand Up-Paddle-Boards im Angebot. Denn seitdem das sogenannte SUP ein absoluter Trend geworden ist, steigt auch die Nachfrage, sich eigene Boards aus Holz bauen zu können.

Wer einen Boot-Workshop buchen möchte, sollte sich mindestens eine Woche Zeit nehmen. Ursula Latus bietet auf ihrer Website feststehende Termine an. Für größere Vorhaben sind auch Kurse bis zu zwei Wochen im Angebot. Wer nur einmal ein Wochenende lang in die Kunst des Bootsbauens hineinschnuppern möchte, kann einen Kurs zum Herstellen eines eigenen Holzpaddels buchen. Die kleine Werft stellt das notwendige Material, das Werkzeug sowie den Raum zur Verfügung. Außerdem steht die Bootsbauerin stets mit Rat und Tat zur Seite und packt, wenn es nötig ist, auch einmal mit an.

Boote bauen und dabei traumhaft übernachten

Damit der maritime Urlaub auch etwas ganz besonderes wird, empfiehlt „Ferien am Wasser“ für den Bootsbau-Aufenthalt auf Usedom folgende Unterkünfte direkt am Wasser. Wer in einer schicken, modernen und neuen Ferienwohnung mit Blick auf das Stettiner Haff unterkommen möchte, bucht sich in der Seasideoase ein. Ein Übernachtungserlebnis im Hafen bieten die schwimmenden Häuser in Kröslin.

Mit dem selbst gebauten Boot in den nächsten Urlaub

Wer nachts gut schläft, kann tagsüber viel schaffen. „Wir arbeiten bis zu acht Stunden in der Werkstatt an den Booten“ berichtet Ursula Latus. Das ist auch notwendig. Denn an den Werkstücken wird wirklich alles selber gemacht. Aus dem besonders leichten Holz, es heißt Okoumé (Gabun) und kommt aus Afrika, werden erst die Teile gesägt. Die Bootsbauerin besitzt bereits einen großen Fundus an Skizzen und Bauanleitungen für die verschiedenen Modelle. Die Teile werden dann ineinander gesteckt, mit Draht fixiert, verklebt und geschliffen. Der fertige Bootskörper wird abschließend mit Epoxidharz behandelt und in mehreren Schichten lackiert.

Das alles klingt einfacher als es ist. „Aber keine Angst“, sagt Ursula Latus. Im Grunde könne das jeder. „Ich hatte hier schon Ärzte, IT-Mitarbeiter sowie Kunden, die vorher noch nie eine Stichsäge in der Hand hatten.“ Es kommen Paare, ganze Vereine oder Väter, die mit ihren Söhnen mal eine Woche lang werkeln möchten. Am Ende sei noch jeder mit einem fertigen Boot nach Hause gefahren – und natürlich können alle gleich im Peenemünder Hafen das fertige Boot zu Wasser lassen und testen. Und was gibt es Schöneres als den nächsten Urlaub am Wasser mit seinem selbst gebauten Kanu zu verbringen?

Alle Informationen, Preise und Termine für die Bootsbau-Workshops finden sich auf der Homepage https://www.boot-workshop.de. Übrigens baut Ursula Latus auch Boote auf Bestellung und bietet Restaurationen alter Holzboote an.

Text: Björn Menzel

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